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Zu Besuch bei: SOEDER

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Die Seifenmanufaktur Soeder zieht demnächst in die Werkstadt. Mitgründerin Hanna Olzon Åkerström führt uns durch den Rohbau und erzählt, wo sie das Unternehmen in 10 Jahren sieht und welches Kundenfeedback sie besonders stolz macht.

Demnächst zieht ihr von Schwerzenbach in die Werkstadt. Wie kam es dazu?

Als wir 2016 aus Platzgründen von einer Garage am Bucheggplatz nach Schwerzenbach gezogen sind, war eigentlich schon klar, dass wir irgendwann zurück in die Stadt kommen werden. Wenn man lokal einkaufen möchte, ist lokal produzieren die logische Schlussfolgerung. Bei dem ganzen Projekt Werkstadt geht es um die Nähe zur Stadt Zürich und darum, dass wir als urbane Manufaktur zeigen können, was wir machen. Das passt sehr gut zu uns.

 

Worauf freut ihr euch am meisten?

Wir freuen uns sehr auf die anderen Manufakturen. Wir alle produzieren essenzielle Dinge, die kein übermässiger Luxus sind: Kaffee, Bier, Seife und Kaffeemaschinen. Zudem sind wir alle unabhängig, haben keine grossen Investoren im Rücken und sind geführt von den Gründer:innen. Wir machen das aus Überzeugung und mit viel Herz. Das harmoniert alles sehr gut und es gibt bereits Pläne für gemeinsame Mittagessen und Apéros.

 

Hanna freut sich auf den Innenausbau der Hallen: «Wände, die Freude machen».

 

Was ist das Besondere am Standort Werkstadt?

Ich finde es toll, dass solche alten Strukturen nicht abgerissen, sondern umgenutzt werden und die Qualität der grossen Räumlichkeiten erhalten wird. Das möchten wir mit der Öffentlichkeit teilen. Man soll zum Beispiel immer durch ein Bullauge die Produktion beobachten können, und wir werden Führungen sowie Workshops anbieten. Am genauen Konzept arbeiten wir noch.

 

Die alte Baustruktur bleibt erhalten: Natürliches Licht, viel Glas und offene Flächen öffnen den Raum.

 

Die Mieter:innen wurden schon früh in die Planung eingebunden und ihre Bedürfnisse fliessen ins Standortkonzept mit ein.

 

Waren Seifen schon immer eure Leidenschaft?

Mein Mann und ich haben vor der Seifenmanufaktur diverse Ideen gesponnen und wieder verworfen: Wir wollten etwas produzieren, das einen direkten Nutzen hat. Irgendwann haben wir in unserer Küche Seifenrezepte ausprobiert, rumgetüftelt und nach und nach sind wir zu unserem Rezept gekommen, das bis heute noch das Gleiche ist.

 

Abgesehen von der Rezeptur: Wer ist Soeder heute?

Mittlerweile sind wir insgesamt 20 Teilinhaber:innen und fast alle sind dazugekommen, weil sie eine spannende Kompetenz mitgebracht haben und Lust hatten, mitzumachen. Wir wollten mit Freunden arbeiten und so konnten wir das Netzwerk aufbauen, das heute steht. Aktuell zählt Soeder über 50 Mitarbeiter:innen.

 

Lokale Produktion und Öffentlichkeit werden in der Werkstadt optimal verbunden.

 

Woher holt ihr eure Inspiration?

Nachhaltigkeit und Ästhetik treiben uns am stärksten an. Unsere Produkte sollen nicht nur ressourcenschonend, sondern auch schön sein und Spass machen: Haptik, Duft, Design – das alles ist mindestens genauso wichtig wie die natürlichen Inhaltsstoffe. Wir glauben sehr an nachhaltigen Konsum, aber nicht daran, dass man sich zu stark zurücknehmen muss.

 

Lass deiner Fantasie freien Lauf. Wie sieht die Soeder-Welt in 10 Jahren aus?

Wir glauben, dass der neue Standort unser langfristiges Zuhause in der Schweiz sein wird und wir auch in zehn Jahren noch hier sind. Aber wir möchten auch andere Märkte auf der Welt erschliessen. Zehn Jahre sind dafür eventuell etwas sportlich, aber durchaus denkbar. Die Produktionsstätten sollen dabei weiterhin in der Region der Verkaufsstellen sein. Das bleibt unser Konzept, auch wenn wir wachsen.

 

Wie sieht Soeder in 10 Jahren aus? Eins ist klar: Die Nähe zwischen Produktion und Verkauf bleibt.

 

Worauf seid Ihr besonders stolz?

Wir kriegen von Kund:innen mit Hautproblemen mittlerweile oft die Rückmeldung, dass ihre Haut sehr viel besser geworden ist, seit sie unsere Produkte verwenden. Es freut uns unglaublich, dass Soeder nicht nur nachhaltig ist und gut riecht, sondern den Alltag von Menschen mit problematischer Haut aufwertet.

 

Natürliche Inhaltsstoffe und Zeitlosigkeit sind das Grundrezept von Soeder.

 

Dein Schlusswort?

Wir machen das nicht, um das grosse Geld zu verdienen, sondern aus Überzeugung zum Produkt. Das spüren wir auch im Team. Zwar retten wir die Welt nicht, aber wir sind mit der Seele dabei.